Nach der 1:2-Niederlage des VfL Bochum gegen Mainz 05 kann Trainer Thomas Reis seiner Mannschaft genau zwei Dinge vorwerfen: Aus der phasenweise drückenden Überlegenheit keine Chancen herausgespielt und hinten zu einfache Gegentore kassiert zu haben.
Gerade mit den Anfangsminuten war Reis mehr als einverstanden. "Wir konnten gut pressen, waren sehr aktiv und haben den Gegner unter Druck setzen können", konnte sich der Trainer über die Intensität, die seine Spieler an den Tag gelegt hatten, nicht beschweren.
Viel Ballbesitz, keine Torchancen
Allerdings hat es die Mannschaft verpasst, diese Dominanz in Torchancen zu übersetzen. "Dann konnte Mainz sich immer mehr befreien", ärgert sich Reis, die Gäste ins Spiel kommen gelassen zu haben. In den entscheidenden Momenten sei dann nicht mit der nötigen Überzeugung verteidigt worden. "Das erste Gegentor ist in der Bundesliga fahrlässig." Trotz guter Besetzung im Strafraum kam Mainz-Stürmer Karim Onisiwo unbedrängt zum Kopfball und erzielte die Führung.
Ich bin maßlos sauer, dass wir durch ein Standardtor, wo wir eine klare Zuteilung haben, wer wo im Raum zu stehen hat, so ein Spiel verlieren.
Thomas Reis
Über den zweiten Gegentreffer fand Reis dann noch deutlichere Worte: "Ich bin maßlos sauer, dass wir durch ein Standardtor, wo wir eine klare Zuteilung haben, wer wo im Raum zu stehen hat, so ein Spiel verlieren." Erneut war es Onisiwo, der völlig blank einköpfen konnte. In der Situation sei die Mannschaft nicht wach genug gewesen, worüber in den nächsten Tagen zu sprechen sei. "Gegentore passieren immer nach Fehlern, aber die waren mir zu billig."
Reis fehlen Akzente von der Bank
Auf der anderen Seite habe es die Gäste-Defensive den Bochumern umso schwerer gemacht, sich Torchancen zu erarbeiten. "Die wenigen Gelegenheiten, die Mainz uns gegeben hat, nicht gut rausgespielt haben", bemängelte Reis aber auch die Entscheidungsfindung in der Offensive. In diesem Zusammenhang hatte der Trainer auch von seinen Einwechselspielern mehr erwartet.
Kurz vor dem zweiten Gegentreffer hatte Reis mit Jordi Osei-Tutu und Silvere Ganvoula frische Kräfte gebracht, wenig später folgte Philipp Förster. "Das sind Spieler, die eigentlich in die erste Elf wollen und da machst du dir natürlich Hoffnung." Aber keiner der Joker konnte dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. "Da hätte ich mir schon gewünscht, dass noch ein paar Akzente gekommen wären", vermisste Reis in der Schlussphase die zweite Welle von der Bank.